Dienstag, 29. Dezember 2009

Sonne und Horizont


Sonnen - Referenzpunkt - Kalender





Eine der faszinierendsten Erkenntnisse der Wissenschaften ist, daß die Erde keine Scheibe ist sondern Kugelform hat und daß sie nicht das Zentrum des Universums darstellt sondern als Teil desselben einen Himmelskörper mit größerer Anziehungskraft umkreist, nämlich die Sonne.

Diese im Laufe der Jahrhunderte gewachsene und immer plausibler vertretene Erkenntnis zwang mehrfach religiöse Lehrmeinungen, die von ihnen vertretenen Weltstrukturkonzepte zu revidieren und dem naturwissenschaftlichen Erkenntniszuwachs folgend neuzuformulieren. Dieser Entwicklung gegenläufige Lehrmodelle werden selten vorgetragen.

Tatsache ist demnach, daß sich die Erde in einem Abstand von minimal 147,1 Millionen Kilometern (am Perihel = sonnennähchster Punkt) und maximal 152,1 Millionen Kilometern (am Aphel = sonnenentferntester Punkt) auf einer ringförmig-elliptischen Bahn innerhalb von exakt 365 Tagen einmal um die Sonne herumbewegt und dabei eine Strecke von 940 Millionen Kilometern zurücklegt. Dabei bewegt sie sich gleichbleibend mit einer Geschwindigkeit von 107.218 Kilometern pro Stunde bzw. 2,57 Millionen Kilometern pro Tag voran.

Verblüffend ist in diesem Zusammenhang, daß sich die einbalancierte Position zwischen Erde und Sonne trotz der hohen Fortbewegungsgeschwindigkeit und der monumentalen zurückgelegten Distanz im Weltraum bei gleichzeitiger Eigenrotation sowohl des Planeten Erde als auch der Sonne nicht ändert sondern millimetergenau beibehalten wird. Dies läßt sich daran ablesen, daß die Sonne am jeweiligen Kalendertag um einunddieselbe Uhrzeit an exakt demselben Punkt den Horizont berührt wie im Vorjahr, legt man einen unvariablen Referenzpunkt für diese Beobachtung zu Grunde. Eine phänomenale Steuerungsleistung, vergliche man die Erde mit einem Fahrzeug.

Nicht umsonst betrachten die Naturvölker die Sonne als gleichbedeutend mit Gott. Ihr Aufgang und Untergang bestimmen und regeln den Tagesablauf der Lebewesen, das von der Sonne ausgehende Licht ermöglicht Leben und die von der Sonne ausgestrahlte Wärme ermöglicht das Überleben. Ihr Fehlen anzudenken oder auch nur zu diskutieren, die Sonne in Frage zu stellen - niemand käme auf diesen Gedanken. Und doch ist sie als mystisches Wesen dem christlichen Gottesverständnis bei Weitem überlegen, denn es ist durchaus möglich, sich ein Bildnis von der Sonne zu machen, ohne sie dadurch in Frage zu stellen oder von ihr dafür gemaßregelt zu werden. Ihre Kraft als für den Menschen prinzipiell wichtigstes Phänomen unseres Universums wird durch ihre tägliche Inszenierung sogar noch gestärkt, ihre Bedeutung dadurch ins Bewußtsein gerufen, ihr nächtliches oder witterungsbedingtes Fehlen umso fühlbarer.

Seit 2005 registriert Foto CID in spontanem Rhythmus Sonnenuntergänge am Horizont von einem standartisierten Aufnahmepunkt (SSMP - Standardized Sunset Measuring Point) aus gesehen, wobei durch systematisches Zusammenstellen der Fotografien ein Referenzpunktkalender entstehen würde, dessen Vervollständigung wegen der vorherrschenden Wetterlagen allerdings Jahrzehnte in Anspruch nehmen würde. Einige ausgewählte Fotografien werden hier trotzdem schon vorab präsentiert und sollengerne  zur weiteren mystischen Verherrlichung des Himmelskörpers Sonne beitragen, deren Anwesenheit uns hoffentlich noch lange erhalten bleibt.


27.2.2013 - 6 Tage vor der Erdpassage von Panstarrs C/2011 L4.





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